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Licht teilen – Die symbolische Kraft von Luminas Geschichte

Aktualisiert: 19. Jan.


Cover des Kinderbuches Lumina von Brigitte Weninger

Die dunkle Jahreszeit erinnert uns daran, welche Kraft darin steckt, Licht miteinander zu teilen. Jemandem Hoffnung und Lebensmut zurückzugeben, von unserer schönsten Art dem anderen zu geben. Ist es nicht das, was unsere Welt heller macht?


Eine solche Geschichte erzählt Lumína von Brigitte Weninger und Julie Wintz-Litty, erschienen im NordSüd Verlag.


Die Laterne als Symbol für den innersten menschlichen Kern


Lumina hat ihre Eltern verloren. Im tiefsten Schnee wandert sie von Dorf zu Dorf, bittet um Schutz und etwas zu essen, doch immer wird sie weggeschickt. Das einzige, was sie bei sich trägt, ist ihre Kleidung und eine Laterne.


Diese Laterne in der Dunkelheit, ist sicher ein Symbol der Hoffnung, die bekanntlich als letzte stirbt. Aber für mich symbolisiert sie auch das Licht, das in jedem Menschen brennt. Den inneren Kern, der uns erst zum Menschen macht.


Die schwerste Stunde birgt oft die größte Kraft


In einer dunklen Nacht im tiefsten Winter bläst der Wind Luminas Licht aus. Dunkel, tiefste finstere Nacht wird es um sie herum. Wölfe heulen. Das ist ihre schwerste Stunde, aber auch ihre größte Chance. Erst dieses erschreckende Erleben wird sie dazu befähigen, Liebe in der Welt wiederzufinden. Es ist das Sterben, aber gleichzeitig auch die Geburt von etwas Neuem. Von neuem und geteiltem Licht.


Welche Symbolik würde besser zur Winterzeit, zum Ausklang des Jahres und dem Übergang ins neue Jahr passen?


Aufgeschlagenes Kinderbuch 'Lumina' von Brigitte Weninger

Sicher hat jeder und jede von uns solche Momente erlebt. Autoren nennen diese schwersten Momente in Geschichten „dark night of the soul“ (dunkle Nacht der Seele). Oft befähigt uns erst diese tiefe Dunkelheit, neues und noch viel stärkeres Licht zu finden, in uns und um uns herum. Kennen wir das nicht selbst?


Die Geschichte von Lumína erinnert uns genau daran: An die Kraft, die in uns ist, um Schwierigkeiten zu überwinden, aber auch an das Licht, das uns unverhofft zur Hilfe kommt, wenn wir die Hoffnung nicht aufgeben: ein Freund, ein Rat, ein Lied, ein Tier, eine Erkenntnis, eine Idee, eine Begegnung.


Wir kennen diese dunklen Momente, in denen es scheint, als sei alles Licht erloschen, als sei sogar unser eigenes inneres Licht fast erloschen. Doch gerade dann, in dieser dunkelsten Zeit, kommt von irgendwo ein Licht, das uns zu neuem Leben führt – solange wir selbst nicht aufgeben!


"Selfcare", um dann Licht in die Welt zu tragen


Lumína trifft schließlich auf einen Jungen mit einer brennenden Laterne. Er sagt: „Es tut mir leid, aber ich kann dir mein Licht nicht geben. Dann habe ja ich keines mehr.“ Stattdessen entzündet er mit seiner Laterne das verloschene Licht von Lumína.


Aufgeschlagenes Kinderbuch 'Lumina' von Brigitte Weninger

Diese Begegnung trägt wiederum eine tiefe Symbolik: Wir können unser eigenes Licht nicht einfach einem anderen schenken, sonst würden wir selbst vergehen. Wir dürfen unser Selbst nicht für jemanden oder etwas ausbrennen lassen. Nur, wenn wir gut auf unser eigenes Licht achten und es dann mit anderen teilen, vervielfacht sich das Licht und erhellt die Welt.


Durch das Teilen wird unser Licht dann nicht etwa schwächer, sondern im Gegenteil, noch stärker. Genau das passiert mit dem Licht des Jungen, das auf einmal noch heller brennt. Und Lumína findet auf dem Hof der Familie des Jungen ein neues liebevolles Zuhause.


Lumína ist ein berührendes Bilderbuch mit malerischen Aquarellen, das ich wärmstens empfehle. Es erzählt von der Suche nach Licht, dem Verwehren und Finden von Licht. Und vor allem davon, dass geteiltes Licht eine Quelle der Stärke und Hoffnung ist.


Aufgeschlagenes Kinderbuch 'Lumina' von Brigitte Weninger

Damit geht es in Lumína von Brigitte Weninger um die gleichen Themen wie in meinem Kinderbuch "Ich bin Selim – Abenteuer eines kleinen Straßenhundes". Nur dass es hier ein kleiner Hund ist, auf der Suche nach einem liebevollen Zuhause, der auf dem Weg nicht nur Hoffnung und Liebe findet, sondern sie auch anderen schenkt.


Hatten Sie schon einmal das Gefühl, jemand oder etwas entzündet ihr „inneres Licht“ oder stärkt es? Schreiben Sie es gerne in die Kommentare. Geteiltes Licht ist vielfaches Licht.

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