FRÜHLING - ICH WAGE NEUES
DAS KANNST DU NICHT ZWINGEN,
daß die Knospen springen,
eh´die Sonne ihnen ihren Mai gebracht!
Aber da, was hinter dir liegt,
dich nicht schreckt mehr und unterkriegt:
was Winter in dir abzustreifen
in aller Stille...und Knospen zu reifen
und dich zum Frühling durchzuringen...
Das kannst du zwingen!
Cäsar Flaischlen
(1864 - 1920)
ICH WAGE NEUES,
weil ich im Alten nicht mehr leben will.
Ich wage mich vor in das Fremde und Ungewohnte
mit seinem Schmerz und seinem Glück.
Ich will mich den Veränderungen mit ihrer Not
und Unsicherheit bewusst aussetzen.
Ich stelle mich den Herausforderungen,
kämpfe mit meiner Angst
und aktiviere meine Phantasie.
Ich entfalte mich und wage zu entdecken,
was noch alles in mir schlummert.
Ulrich Schaffer
WIND DER ERNEUERUNG
WIND
über land
reinigt die erde
von alter last befreit
atmet sie den wind
der erneuerung
bäume
schütteln beglückt
ihr altes laub zur erde zurück platz zu schaffen im
wind
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DER ERNEUERUNG
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Felicitas Knaupp
STURMREITER
Rauschen die Bäume
Pfeifend um das Haus der Wind
Heult der Kamin
Und saust durch alle Ritzen
Toben
Stürmen
Blasen
Wehen
Die Böen kommen
Die Böen gehen
Windreiter Kavallerie
Heerschar um Heerschar
Beladen mit Säcken
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Säcke voll mit altem Gestrüpp
Düsteren Wolken
Schweren Gedanken
Nehmen sie mit
Als Beute und Pfand
Reiter habt Dank
für die Reinigung von Stadt und Land!
Zurück bleiben
Als Zeichen
Morsche Äste
Auf Wiesen und Wegen
Klar ist die Luft
Wenn sie gegangen
Klar und frei für
Atemzug um Atemzug
Höhenflug
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Felicitas Knaupp
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SCHLICHTE SYMPHONIE
Löwenzahn wie Sterne
Kirschbaum im Hochzeitskleid
Rot, Gelb, Lila, Weiß
Farbenklekse in grünem Gras
Die Sonne lacht
Der Himmel ist blau
Und eines weiß ich
Ganz genau:
Der Winter muss
Dem Frühling weichen
Ob all der frohen
Lebenszeichen
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Felicitas Knaupp
UND GLÜCK ERFÜLLT DIE WELT
Ich gehe so dahin
Durch Flur und Wald und Feld
Es ist, wie neuer Anbeginn –
Und Glück erfüllt die Welt.
Ich fülle meine Lungen
Mit Grün und Rot und Gelb
Es ist, als ob tausend Bienlein summen –
Und Glück erfüllt die Welt.
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Felicitas Knaupp
Amseln hör' ich singen
Ein Kuckuck sich dazugesellt
Es ist, als ob tausend Glöcklein klingen –
Und Glück erfüllt die Welt.
Alle jubeln sie im Chor
Der Frühling hat sich eingestellt
Es ist, als strebe alles empor –
Und Glück erfüllt die Welt.
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LAß MICH WACHSEN DIR ZUM RUHME,
Herr, vor Deinem Angesicht,
eine stille schlichte Blume,
die von Deiner Liebe spricht.
Größer ist kein Glück auf Erden,
als vor Deinen Augen steh'n,
Künder Deiner Kraft zu werden,
allen, die vorübergeh'n.
Fritz Woike
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